Schnee ist nicht immer weiß!

Schnee ist nicht immer weiß! – Warum Schnee auch andere Farben haben kann
Wenn wir an Schnee denken, stellen wir uns meist eine makellose, weiße Landschaft vor. Doch wusstest du, dass Schnee nicht immer weiß ist? Unter bestimmten Bedingungen kann Schnee in ganz unterschiedlichen Farben erscheinen – von Rot über Schwarz bis hin zu Grün oder sogar Orange. Wie ist das möglich und welche Ursachen stecken dahinter?
Warum ist Schnee eigentlich weiß?
Schnee besteht aus vielen kleinen Eiskristallen, die das Sonnenlicht reflektieren. Weil die Lichtstrahlen beim Auftreffen auf die vielen Schneekristalle in alle Richtungen gestreut werden, erscheint Schnee für uns weiß. Das ist vergleichbar mit der Wirkung von Zucker oder Salz: viele kleine Kristalle, die das Licht diffus reflektieren.
Ursachen für farbigen Schnee
Die Farbe von Schnee kann sich ändern, wenn Fremdstoffe, Mikroorganismen oder chemische Reaktionen die Oberfläche des Schnees beeinflussen. Hier sind die häufigsten Varianten:
- Roter Schnee (Wassermelonen-Schnee): Dieses Phänomen entsteht durch die mikroskopisch kleinen Algenarten Chlamydomonas nivalis, die rote Pigmente (Carotinoide) enthalten. Diese Algen leben in kalten Regionen und färben den Schnee rot oder rosa. Besonders im Sommer sieht man so die sogenannten „Wassermelonen-Schneefelder“.
- Schwarzer oder grauer Schnee: Staub, Ruß oder Asche können vom Wind in die Schneedecke geweht werden und den Schnee dunkel färben. Solche Verfärbungen treten oft in der Nähe von Industriegebieten, Vulkanausbrüchen oder Waldbränden auf.
- Grüner Schnee: Unter bestimmten Bedingungen können grüne Algen auf dem Schnee wachsen. Diese sind zwar seltener, kommen aber in bestimmten Bergregionen vor.
- Oranger oder gelber Schnee: Sand aus Wüstenregionen oder Pollen können den Schnee gelblich oder orange färben. Auch bestimmte Mineralien oder Chemikalien in der Luft spielen eine Rolle.
Welche Folgen haben farbige Schneefelder?
Farbenfroher Schnee ist nicht nur ein interessantes Naturschauspiel, sondern kann auch Auswirkungen auf die Umwelt haben. Zum Beispiel absorbiert dunkler Schnee mehr Sonnenlicht, was das Abschmelzen beschleunigt. Roter Schnee durch Algen kann zudem Nährstoffe verändern und die lokale Ökologie beeinflussen.
Fazit: Schnee ist vielfältiger als man denkt
Schnee muss nicht immer weiß sein. Seine Farbenvielfalt zeigt, wie spannend und komplex die Natur selbst bei scheinbar einfachen Phänomenen ist. Ob roter Wassermelonen-Schnee oder schwarzer Staub – bunte Schneefelder sind faszinierende Beispiele für die Wechselwirkungen zwischen Klima, Umwelt und Lebewesen.
