Luftfeuchtigkeit
Was ist Luftfeuchtigkeit?
Die Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Wasserdampf die Luft enthält. Wasserdampf ist ein unsichtbares Gas, das durch Verdunstung von Wasser aus Ozeanen, Seen, Flüssen, Böden und Pflanzen in die Atmosphäre gelangt. Die Luft kann jedoch nur eine begrenzte Menge Wasserdampf aufnehmen, die abhängig von der Temperatur ist: Warme Luft kann deutlich mehr Feuchtigkeit halten als kalte Luft.
Arten der Luftfeuchtigkeit
In der Meteorologie werden drei Formen unterschieden:
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Absolute Luftfeuchtigkeit
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Gibt die tatsächliche Menge Wasserdampf in der Luft an (in Gramm pro Kubikmeter).
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Beispiel: 10 g/m³ bedeutet, dass ein Kubikmeter Luft 10 Gramm Wasserdampf enthält.
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Relative Luftfeuchtigkeit
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Setzt die aktuelle Wasserdampfmenge ins Verhältnis zur maximal möglichen Menge bei einer bestimmten Temperatur.
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Wird in Prozent angegeben.
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Beispiel: 50 % relative Luftfeuchtigkeit heißt, dass die Luft nur halb so viel Wasserdampf enthält, wie sie aufnehmen könnte.
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Spezifische Luftfeuchtigkeit
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Gibt die Masse des Wasserdampfs pro Kilogramm feuchter Luft an.
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Wird vor allem in der Klimatologie verwendet.
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Wie wird Luftfeuchtigkeit gemessen?
Die Messung erfolgt mit einem Hygrometer. In Wetterstationen kommen häufig elektronische Hygrometer oder Taupunktspiegel zum Einsatz. Für den Alltag gibt es einfache Geräte für den Innenraum, die Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit gleichzeitig anzeigen.
Bedeutung der Luftfeuchtigkeit für das Wetter
Die Luftfeuchtigkeit spielt eine zentrale Rolle bei der Wolken- und Niederschlagsbildung:
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Wenn die Luft gesättigt ist (100 % relative Luftfeuchtigkeit), kann sie keinen zusätzlichen Wasserdampf aufnehmen.
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Überschreitet die Feuchtigkeit diesen Punkt, kondensiert der Wasserdampf zu Wolken oder Nebel.
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Bei weiterer Abkühlung oder ausreichender Wolkenbildung kommt es zu Regen, Schnee oder Hagel.
Auch das Schwüleempfinden hängt stark von der Luftfeuchtigkeit ab. Bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit kann der Körper schlechter Wärme abgeben, weil der Schweiß langsamer verdunstet.
Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden
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Zu hohe Luftfeuchtigkeit (> 60 % in Innenräumen) kann zu Schimmelbildung führen und das Schwitzen erschweren.
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Zu niedrige Luftfeuchtigkeit (< 40 %) kann Schleimhäute austrocknen, die Haut reizen und die Anfälligkeit für Erkältungen erhöhen.
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Ein angenehmer Bereich für Wohnräume liegt zwischen 40 % und 60 % relativer Luftfeuchtigkeit.
Luftfeuchtigkeit und Jahreszeiten
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Sommer: Höhere Temperaturen führen oft zu höherer absoluter Luftfeuchtigkeit, was schwüles Wetter begünstigt.
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Winter: Kalte Luft kann weniger Wasserdampf speichern, wodurch die relative Luftfeuchtigkeit draußen hoch, in beheizten Innenräumen aber oft sehr niedrig ist.
Luftfeuchtigkeit im Klimawandel
Steigende Temperaturen durch den Klimawandel erhöhen die Wasserdampfkapazität der Luft. Dies kann zu intensiveren Regenfällen, stärkeren Stürmen und veränderten Wettermustern führen. Gleichzeitig verstärken hohe Luftfeuchtigkeitswerte die gefühlte Hitze und belasten den menschlichen Körper stärker.
Fazit
Die Luftfeuchtigkeit ist ein Schlüsselfaktor für Wetterphänomene, das Raumklima und das persönliche Wohlbefinden. Sie beeinflusst, ob wir das Wetter als angenehm, schwül oder trocken empfinden, und spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung von Wolken und Niederschlag. Wer die Grundlagen der Luftfeuchtigkeit kennt, versteht Wetterberichte und Klimadiskussionen besser.
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